Hepatitis C

Durch die in der Boulevardpresse reichlich thematisierte Erkrankung der Baywatch-Nixe Pamela Anderson an Hepatitis C hat diese Infektionskrankheit eine deutlich größere Aufmerksamkeit bekommen, als dies zuvor der Fall war.

Fakt ist, dass die chronischen virusbedingten Leberinfektionen (Hepatitis B, C und D) weltweit die häufigste Ursache für Leberzirrhosen darstellen. In Deutschland wie auch in anderen Industrienationen werden sie in dieser Statistik lediglich vom übermäßigen Alkoholkonsum übertroffen.

Was ist die Hepatitis C?

Es handelt sich bei der Hepatitis C um eine Infektionskrankheit der Leber durch das Hepatitis-C-Virus (HCV).
Die akute Infektion verläuft dabei in der Mehrzahl vom Patienten unbemerkt („asymptomatisch“), höchstens bei 30 % der Infizierten entwickelt sich eine leichte Entzündung der Leber (Hepatitis). Sie äußert sich vornehmlich in Abgeschlagenheit, Ziehen im rechten Oberbauch und etwas erhöhten Leberwerten äußert. Eine schwere akute Reaktion mit Leberversagen ist eine Rarität!
Gefürchtet ist vielmehr, dass die HCV-Infektion nicht selten chronisch wird. Dabei gelingt es dem Körper nicht, die Viren aus dem Körper zu eliminieren.
Zu einer solchen chronischen Hepatitis C kommt es je nach Ansteckungsart, Alter und Abwehrlage des Patienten in 20 – 90 % der Fälle. Die chronische Infektion kann dabei harmlos verlaufen (die Viren sind zwar ständig im Blut nachweisbar, die Leberzerstörung bleibt aber minimal), oft entwickelt sich jedoch eine fortschreitende Leberschädigung, die in einer Leberzirrhose gipfeln kann.
Bei ca. 5 % der Patienten entwickelt sich auf dem Boden einer solchen Lebezirrhose ein Karzinom (HCC). Das HCC ist eine bösartige Geschwulst der Leber mit äußerst ungünstiger Prognose.

Was ist eine Leberzirrhose?

Man versteht unter der Leberzirrhose eine durch langdauernde Schädigung hervorgerufenen Umbau der Struktur der Leber, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Unter dem Verlust der ursprünglichen Leberstruktur leiden auch die Funktionen der Leber. Wichtige Zeichen dieser Funktionsstörungen sind Gelbsucht, Blutungsneigung, die Ausbildung von Bauchwasser (Aszites) und lebensbedrohliche Blutungen aus Gefäßen der Speiseröhre.
Auch das Bewusstsein und die geistige Leistungsfähigkeit können bis hin zum Koma gestört sein, da giftige Substanzen von der Leber nicht mehr in ausreichendem Maße neutralisiert werden können.

Wie wird die Hepatitis C übertragen?

Die häufigste Art, sich mit Hepatitis C zu infizieren, waren Bluttransfusionen. Auf diese Weise haben sich die meisten der in Deutschland schätzungsweise 400.000 Patienten mit HCV angesteckt; hauptsächlich deswegen, weil HCV erst 1989 als Erreger entdeckt wurde.
Danach wurden die Richtlinien bei der Testung von Blutprodukten verschärft, so dass das Risiko heute bei nunmehr unter 1:100.000 liegt.
Ein weitere Ansteckungsart betrifft lediglich Risikogruppen, nämlich Konsumenten von intravenös verabreichten Drogen (z. B. Heroin), die sich benutzte Nadeln teilen („needle sharing“), und medizinisches Personal, das aus Versehen mit dem Blut infizierter in Kontakt gerät (Nadelstichverletzung).
Auch Kinder HCV-positiver Mütter können sich bei der Geburt oder während der Schwangerschaft anstecken, das Risiko ist allerdings als gering einzustufen. Dies gilt auch für sexuelle Kontakte, dennoch ist dringend zum Gebrauch von Kondomen zu raten, nicht zuletzt im Hinblick auf andere Geschlechtskrankheiten oder AIDS.

Wie kann ich mich schützen?

Im Gegensatz zu Hepatitis A und B existiert keine Impfung zum Schutz vor der Erkrankung. Der Schwerpunkt für die Prophylaxe liegt im Benutzen von Kondomen, dem Vermeiden des needle sharing (kostenfreie Abgabe steriler Nadeln an Abhängige) und der strengen Abwägung eines Nutzens von Bluttransfusionen.

Wie wird Hepatitis C diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt anhand von Blutuntersuchungen, bei denen entweder HCV-Antikörper oder genetische Bestandteile der Viren direkt nachgewiesen werden.

Bei mir wurde Hepatitis C festgestellt. Was kann ich tun?

Neuerdings existieren Therapien mit Interferon (ein wichtiger Abwehrstoff des Immunsystems) in Kombination mit virushemmenden Substanzen. Die Ergebnisse deuten auf eine Heilungsrate von ungefähr 40 % hin.
Da es sich um einen neuen und äußerst kostenintensiven Therapieansatz handelt, sollten solche Anwendungen spezialisierten Zentren vorbehalten sein und im Rahmen von Studien durchgeführt werden. Zudem eignen sich nicht alle Patienten für eine solche Therapie und es muss im Einzelfall der Nutzen für den Patienten abgewogen werden.


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