Krampfadern

Krampfadern (Varizen) sind die häufigste Erkrankung der Venen. Nahezu die Hälfte der Bevölkerung mittleren Alters leidet unter mehr oder minder stark ausgeprägten Varizen. Man versteht darunter eine Erweiterung der Venen, wodurch die Venenklappen undicht (insuffizient) werden.

Im Gegensatz zu Arterien sind Venen kaum von eigener Muskulatur umgeben. Der Bluttransport ist hier abhängig vom umgebenden Muskelgewebe, bspw. des Beines. Die Venenklappen bilden eine Art Ventil, welches das Blut nur in eine Richtung durchfließen lassen.

Bei einer Klappeninsuffizienz kommt es zu einer Pendelbewegung des Blutstroms, der die Ausweitung der Vene noch verstärkt. Es entsteht ein Teufelskreis, an dessen Ende die dauerhafte Schädigung der Venen steht (chronische venöse Insuffizienz).

Wer ist für Krampfadern anfällig?

Die eigentliche Ursache für die Entstehung von Varizen ist unklar, auch wenn der Mechanismus weitgehend geklärt ist. Sicher ist, dass eine familiäre Häufung besteht. Gefährdet sind außerdem Menschen, die beruflich bedingt eine überwiegend stehende Tätigkeit verrichten. Manchmal entwickeln sich Varizen auch nach einer tiefen Beinvenenthrombose.

Kann ich der Entstehung von Krampfadern vorbeugen?

Einfache Verhaltensmaßregeln helfen, die Erkrankungswahrscheinlichkeit zu verringern oder den Entstehungszeitpunkt hinauszuzögern. Bei bereits bestehenden Krampfadern helfen die gleichen Maßnahmen, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Hilfreich sind regelmäßige körperliche Betätigung (z. Bsp. Radfahren). Ein häufiger Wechsel von Stehen und Sitzen ist ratsam. Wann immer möglich sollten die Beine beim Sitzen und Liegen hochgelagert werden. Beim Duschen sollten vor allem die Beine zum Ende mit kaltem Wasser abgespritzt werden.

Sehr große Bedeutung kommt dem Tragen von Kompressionsstrümpfen (Stützstrümpfe) zu. Diese finden leider bei vielen Patienten wenig Toleranz, obwohl ihr Nutzen ist unbestritten ist.

Helfen Medikamente?

Eine medikamentöse Therapie gegen Varizen existiert nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht.

Kann eine Operation helfen?

Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine operative Entfernung der Varizen möglich und für den Patienten sinnvoll. Es existieren mehrere Verfahren (z. B. Babcock, Crossektomie), die ähnliche Ergebnisse liefern. Wichtig ist in jedem Fall, sich vorher über die Durchgängigkeit der tiefen Beinvenen zu vergewissern. Diese kann z. Bsp. nach einer tiefen Beinvenenthrombose nicht mehr gewährleistet sein.

Was versteht man unter einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI)?

Darunter wird ein Symptomenkomplex zusammengefasst, der auf eine Druckerhöhung im venösen System der Beine zurückgeht. Häufigste Ursachen sind nicht ausreichend therapierte Varizen und Zustände nach einer tiefen Beinvenenthrombose.

Es kommt im Rahmen der CVI zu einer Stauung von Blut im venösen Kreislauf. Folgen sind Einlagerung von Gewebeflüssigkeit (Ödeme) und kleine Blutungen. Die Ödeme können nicht mehr ausreichen abgebaut werden und führen zu Verhärtungen im Hautgewebe. Endprodukte des Blutabbaus führen zu bräunlichen Pigmentflecken, aber auch Entfärbungen kommen vor. Im Endstadium kommt es zur Bildung von schlecht heilenden Geschwüren (Ulzera), die meist am Innenknöchel oder rund um den Unterschenkel lokalisiert sind.

In frühen Stadien helfen auch hier Kompressionsstrümpfe, ein Fortschreiten der CVI zu verhindern. Die Therapie des venösen Geschwürs ist dagegen kompliziert und langwierig. Hier kommen verschiedenste Salben, Schwämmchen und Tinkturen zum Einsatz. Manchmal ist sogar eine chirurgische Deckung des Defekts unumgänglich.


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