Entspannungstechniken

Entspannungstechniken spielen für Behandlungskonzepte bei einer ganzen Reihe von psychischen, aber auch körperlichen Erkrankungen eine große Rolle.

Das Wissen über die heilsame Wirkung der Entspannung ist dabei sehr alt. Bei vielen Naturvölkern gibt es bis heute Meditations- und Entspannungsrituale, die der geistigen aber auch körperlichen Gesundheit dienen sollen. Im Zuge der zunehmenden Beliebtheit alternativer Heilmethoden sind solche Techniken in immer größerem Maße auch in unserer Gesellschaft verbreitet worden. Dies hat dazu geführt, dass es zu einer sehr großen Vielfalt an Entspannungsmethoden gekommen ist. Hier sollen nur die in der Schulmedizin gebräuchlichsten Methoden dargestellt werden.

Autogenes Training

Das autogene Training ist eine der am weitesten verbreiteten Entspannungsmethoden. Sie beruht auf einer autosuggestiven Herbeiführung eines Entspannungszustandes. Die dazu notwendigen Übungen werden in therapeutischen Gruppen unter professioneller Anleitung erlernt und anschließen selbständig durchgeführt. Zunächst konzentriert sich die Entspannung auf rein körperlicher Ebene. Dazu versucht der Patient durch innere Wiederholung einer Formel einen Schwere- oder Wärmezustand in einem bestimmten Körperbereich zu erreichen.
In fortgeschritteneren Stadien sind die Patienten in der Lage, Situationen gezielt bei maximaler Entspannung vor dem geistigen Auge ablaufen zu lassen und so Lösungsvorschläge zu erzeugen. Das autogene Training hat ein weites Anwendungsfeld. Erfolge sind bei psychischem Stress, aber auch bei einer ganzen Reihe von psychosomatischen Erkrankungen und Schmerzsyndromen zu erwarten.

Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson

Die von dem englischen Physiologen Jacobson entwickelte Muskelentspannungstechnik beruht auf dessen Beobachtung, dass sich die Entspannung der Muskulatur positiv auf seine geistige Anspannung auswirkte.

Bei der progressiven Muskelrelaxation spannen die Patienten die Muskulatur einer bestimmten Körperregion für wenige Sekunden an und entspannen diese danach für eine halbe Minute. Die Muskelkontraktion mit anschließender Entspannung bewirkt einen vermehrten Einstrom von Blut in die betreffende Region, was zu einem als angenehm empfundenen Wärmegefühl führt. Die Muskelrelaxation kann nacheinander an allen Muskelgruppen durchgeführt werden. Insgesamt kann so eine zunehmende Entspannung erreicht werden.
Wichtig ist jedoch, dass die Patienten in der Phase der Muskelanspannung ruhig weiteratmen und keinesfalls den Atem anhalten, da sich sonst keine Entspannung einstellen kann. Die progressive Muskelrelaxation wird bei Stress, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Angstzuständen angewendet.

Biofeedback

Das Biofeedback ist eine elegante Methode, mit der bestimmte Muskelgruppen gezielt entspannt werden können. Grundlage der Behandlung ist die Sichtbarmachung des Anspannungszustandes der zu relaxierenden Muskelpartie. Dabei wird deren Anspannung durch Elektroden gemessen und an einem Monitor beispielsweise in Form eines Balkens dargestellt. Die Patienten versuchen nun die betreffende Muskulatur zu entspannen. Eine erfolgreiche Entspannung zeigt sich am Monitor als Verkleinerung des Balkens.
Die Patienten erhalten sozusagen eine direkte Rückantwort (Feedback) über die Effektivität ihrer Entspannungsmethoden. Gegebenenfalls kann das Biofeedback auch mit anderen Entspannungstechniken kombiniert werden.
Biofeedbackmethoden werden bei Spannungskopfschmerzen, aber auch chronischen Rückenschmerzen und sogar Harninkontinenzen mit großem Erfolg eingesetzt.


Diese Informationen stellen keinen Ersatz für die professionelle Beratung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte dar. Der Inhalt von www.burg-apotheke-pilz.de kann und darf nicht dazu dienen, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen. Medikamente sollten niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker eingenommen werden.