Orthomolekulare Medizin

Die orthomolekulare Medizin geht auf den berühmten Chemiker und zweifachen Nobelpreisträger Linus Pauling zurück. Er war der Überzeugung, dass für den Stoffwechsel wichtige Stoffe, die der Körper nicht selbständig bilden kann, wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, der Schlüssel zur Gesundheit sind.

Der von ihm geprägte Begriff ist ein Kunstwort aus dem griechischen Adjektiv „ortho“, was so viel wie recht, richtig oder gut bedeutet und der Bezeichnung für chemische Bausteine (Moleküle). Das Prinzip der orthomolekularen Medizin beruht auf dem Erreichen einer optimalen Konzentration und Verhältnis der genannten Substanzen im Körper mit dem Ziel der Gesundheitserhaltung bzw. -wiederherstellung. Pauling selbst gilt als Aushängeschild seiner Theorie: Er wurde über 90 Jahre alt.

Nach welchen Kriterien erfolgt eine orthomolekulare Therapie?

Der Therapeut arbeitet anhand der Beschwerdesymptomatik des Patienten, dessen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und einer chemischen Untersuchung der Nährstoffverteilung im Körper (z. Bsp. mittels einer Haaranalyse) einen Ernährungsplan mit Ergänzung der fehlenden Vitalstoffe aus. Zum therapeutischen Einsatz kommen dabei Vitamine, Spurenelemente wie Selen, Zink, Mangan und bestimmte Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren).

Möglichkeiten und Grenzen der orthomolekularen Therapie?

Es gibt viele wissenschaftliche Daten zum Einsatz der Vitalstoffe. Gesichert ist ihr Nutzen allerdings nur für die Mangelerkrankungen, die in Deutschland als Rarität anzusehen sind.
Eine darüber hinaus gehende Einnahme wird äußerst kontrovers und bisweilen emotional diskutiert. Man ist geneigt zu denken, dass es zumindest nicht schadet.
Eine solche Sichtweise trägt jedoch der biologischen Aktivität der Vitalstoffe keine Rechnung. Zumindest für die Vitamine A und D sind Überdosierungen möglich und gefährlich. Überdosiertes Vitamin C fördert die Bildung von Nierensteinen.
Da die Wirkungen der Vitalstoffe auf den Körper längst nicht erschöpfend bekannt sind, ist auch deren Wirksamkeit in so komplexen Bereichen wie dem Immunsystem oder bei der Krebsentstehung als spekulativ anzusehen.
Viele in der orthomolekularen Medizin festgelegte „optimale“ Bereiche für die jeweiligen Vitalstoffe beruhen auf Erfahrungswerten und nicht notwendigerweise auf seriösen wissenschaftlichen Studien. Die orthomolekulare Medizin kann daher allenfalls als komplementäres Konzept angesehen werden, das in erster Linie der Gesundheitserhaltung dienen sollte. Die klassische Schulmedizin zu ersetzen vermag sie nicht.


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