Bronchitis
Eine akute Bronchitis, also eine Entzündung der luftleitenden Äste der Lunge (Bronchien) ist in der allgemeinärztlichen Praxis eine häufig gestellte Diagnose.
Dabei gibt es derzeit keinen Test, der eine akute Bronchitis sicher belegen könnte. Sie ist definiert durch entzündlich bedingte Schleimproduktion, Schwellung und Verengung der Bronchien. Auch Infektionen des oberen Atemtraktes können die Symptome der akuten Bronchitis, Husten mit Auswurf, Fieber, Heiserkeit und ein giemendes Atemgeräusch hervorrufen.
Die Erkrankung wird in über 95 % der Fälle durch Viren ausgelöst, was die Effektivität von Antibiotika, die nur bei Bakterien wirksam sind, auf den Krankheitsverlauf deutlich einschränkt. Dennoch werden bei Diagnosestellung oft unnötigerweise Antibiotika verordnet.
Letztlich können auch chemische Reizgase, wie sie in der Industrie zum Einsatz kommen, aber auch im Zigarettenrauch vorhanden sind, zu einer akuten Bronchitis führen.
Davon abgegrenzt werden muss die nahezu immer durch langjährigen Zigarettengenuss verursachte chronische Bronchitis, die zwar schwere Erkrankungen des Atemtraktes begünstigt, mit Erkältungskrankheiten aber ursächlich nichts gemein hat.
Man spricht von einer chronischen Bronchitis, wenn ein Patient an drei oder mehr Monaten im Jahr in zwei aufeinander folgenden Jahren an Husten mit Auswurf leidet.
Was kann ich tun bei Bronchitis?
Wie bereits erwähnt, sind Antibiotika in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle wirkungslos. Wenn überhaupt, sollten Antibiotika gegeben werden, die gegen bestimmte Erreger (Mykoplasmen und Chlamydien) wirksam sind (z. B. Clarithromycin).
In neueren Studien konnte gezeigt werden, dass Medikamente, die die Bronchien erweitern, wie sie auch bei Asthmatikern verordnet werden, die Krankheitsdauer verkürzen und die Beschwerdestärke mildern können. Ein bekannter Vertreter davon ist das Fenoterol, das als Dosieraerosol (Spray) erhältlich ist. Inhalationen mit Wasserdampf wirken schleimlösend und sind daher ebenfalls zu empfehlen.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Immer dann, wenn der Auswurf sich stark gelblich verfärbt und übel riecht. Dann könnte sich eine bakterielle Infektion aufgepfropft haben, die einer antibiotischen Therapie zugänglich ist. Bei sehr hohem Fieber und beginnender Atemnot ist ein Arztbesuch zum Ausschluss einer Lungenentzündung dringend zu empfehlen.