Grippaler Infekt
Grippale oder auch „banale“ Infekte sind die mit am häufigsten vom Patienten selbst therapierten Erkrankungen.
Im Volksmund wird sie klassischerweise als Erkältung bezeichnet, auch wenn Kälte allein die Krankheit selbstverständlich nicht auslöst. Eine Abkühlung der Körpertemperatur schwächt lediglich das Immunsystem durch Verringerung der optimalen Arbeitstemperatur, so dass die eigentlichen Krankheitserreger – eines oder mehrere von hunderten möglichen Viren – Einzug halten können.
Die Symptome Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit kombiniert mit Fieber, Schnupfen sowie Kopf- und Gliederschmerzen sind eigentlich jedem geläufig.
Abzugrenzen ist der grippale Infekt gegen die „echte“ Virusgrippe, die Influenza, die ein weitaus gefährlicheres Krankheitsbild darstellt und zu Beginn ähnliche Symptome verursacht.
Erkältet – was nun?
Die Erkältungs-Viren entziehen sich als Krankheitserreger bis heute jeglicher Therapie. Der Trost: Nach sieben bis zehn Tagen ist die Sache in aller Regel ausgestanden.
In der Zwischenzeit hilft eine Reihe von Hausmitteln und Medikamenten. Inhalationen und heiße Bäder, wahlweise mit Zusatz von Kamillen- oder Salbeiextrakten sind nicht nur wohltuend, sondern auch schleimlösend und entzündungshemmend. Jeder an einer Erkältung Erkrankte kennt die die Halsschmerzen lindernde Wirkung von warmen Tees.
Unterstützten kann man dies durch desinfizierende Gurgellösungen oder Lutschpastillen mit Oberflächen betäubenden Substanzen. Gegen Fieber helfen Paracetamol oder Salicylate (ASS). Letztere sollten jedoch nie bei Kindern angewendet werden. Gegen Husten kann man entweder Acetylcystein zur Schleimlösung oder Codein zur Unterdrückung des Hustenreizes einnehmen (nicht kombinieren!). Komplettiert wird die Sammlung durch Nasensprays, die die Nasenschleimhaut abschwellen.
Wichtig in jedem Fall: Viel trinken, vor allem bei Fieber. Eine Faustregel besagt, dass pro Grad zusätzlicher Körpertemperatur mindestens ein halber Liter Flüssigkeit verloren geht, d.h. bereits bei einer leicht erhöhten Temperatur von 38,5 ° C sind vier Liter Pflicht.
Wann sollte ich bei Erkältungen zum Arzt?
Ein Arztbesuch empfiehlt sich immer dann, wenn nach zwei Wochen keine Besserung eingetreten ist. Außerdem sind gelblich bis grünlich gefärbter Auswurf, vor allem in Kombination mit Atemnot oder hohes Fieber ein Grund, den Arzt aufzusuchen, weil sich dahinter eine Lungenentzündung verbergen könnte. Schließlich sollten Verminderung der Hörfähigkeit und Ohrenschmerzen als Zeichen einer Mittelohrentzündung Anlass zum Aufsuchen eines Arztes geben.