Hautpflege

Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen. Zudem erfüllt sie eine Reihe von weiteren Funktionen. Sie nimmt über die Schweißproduktion und in Form einer Isolierschicht am Wärmehaushalt teil, hat Schutzfunktion gegen thermische und chemische Schädigung und bildet die erste Barriere zur Abwehr potenziell gefährlicher mikrobieller Organismen.
Nicht zuletzt ist die Haut ein Aushängeschild für den Menschen. Eine makellose Haut signalisiert Gesundheit, Sauberkeit und Attraktivität: „You never get a second chance to make the first impression“.
Trotz ihrer unbestrittenen Bedeutung für die Funktion des Organismus wird die Haut von vielen Menschen geradezu stiefmütterlich behandelt. Für eine optimale Funktion sollte die Haut jedoch bestmöglich gepflegt werden.

Was ist bei der Hautpflege zu beachten?

Die Hautpflege sollte in erster Linie Abfallprodukte des Hautstoffwechsels sowie äußere Verunreinigungen entfernen – ohne dabei die Funktion der Haut zu beeinträchtigen. Dafür sind einige grundlegende Fakten von Bedeutung. Die Haut beherbergt auf ihrer Oberfläche nämlich eine ganze Heerschar verschiedenster Bakterien, die als „physiologische Hautflora“ bezeichnet werden.
Die Bakterien bevölkern die menschliche Haut nach dem „symbiontischen“ Prinzip, d. h. beide Partner (sowohl Mensch als auch Mikroorganismus) profitieren von der gegenseitigen Verbindung. Die Bakterien ernähren sich von den Abfallprodukten des Hautstoffwechsels (Talg, abgeschilferte Hornzellen, Hautschuppen) und verhindern im Gegenzug durch die Bildung eines saueren Milieus die Ansiedelung gefährlicher Krankheitserreger.
Beim Waschen wird dieser auch als „Säureschutzmantel“ der Haut bezeichnete Bakterienfilm teilweise mechanisch entfernt. Daher ist zu langes Duschen oder Baden für den Schutz der Haut abträglich und sollte vermieden werden. Dies gilt umso mehr, wenn der Mensch an Hautkrankheiten oder Allergien leidet.
Gesunde Haut vermag den Schutzmantel innerhalb weniger Stunden wieder aufzubauen. Geschädigte Haut ist dazu nur in sehr viel geringerem Maße in der Lage und daher besonders anfällig. Der Säureschutzmantel wird auch durch Seifen angegriffen, die im stark alkalischen Milieu (pH 10 – 12) angesiedelt sind. Man sollte daher bevorzugt auf pH-neutrale oder leicht saure (etwa pH 5 – 7) Waschgels zurückgreifen. Gels haben zudem die Eigenschaft, die Haut nicht so stark auszutrocknen, wie dies bei Festseifen der Fall ist.
Auf desinfizierende Zusätze sollte in Hautreinigungsmitteln gänzlich verzichtet werden, da ihre Wirksamkeit gegenüber Krankheitskeimen umstritten ist, sie aber die Hautflora ausdünnen. Generell kann man sagen, dass man auf Hautreinigungsmittel soweit als möglich verzichten sollte. Eine neuere Studie hat gezeigt, dass bereits 20-sekündiges Händewaschen egal ob mit Seife oder ohne, ob mit warmem oder kaltem Wasser die Bakteriendichte auf der Haut (also auch potenzielle Krankheitserreger) um etwa 99 % reduziert.
Vor allem bei trockener Haut sollte nach jedem Waschen der Körper mit einer rückfettenden Creme geplegt werden. Es existieren auch Waschgels und Badezusätze, die bereits beim Waschvorgang verloren gegangene Feuchtigkeit ersetzen können. Bei der Auswahl der geeigneten Substanz sollte auf Verträglichkeit und Hauttyp geachtet werden. Prinzipiell sollte die Haut, wenn sie spannt, immer mit einer fetthaltigen Creme eingerieben werden.
Besonders wichtig ist die Hautpflege in den Wintermonaten und bei Aufenthalt in klimatisierten Gebäuden wegen der geringen Luftfeuchtigkeit sowie bei beruflich bedingtem häufigen Händewaschen (medizinisches Personal).
Zur Verhinderung von Pilzinfektionen ist nach dem Waschen auf ein gründliches Abtrocknen vor allem auch in Hautfalten und den Zehenzwischenräumen zu achten, da ein feucht-warmes Milieu das Pilzwachstum begünstigt.

Was tun bei trockener Haut?

Viele Menschen leiden unter sehr trockener Haut. Die Haut ist dann spröde, spannt und juckt. Meist ist die trockene Haut auf eine anlagebedingte Störung im Stoffwechsel der Haut zurückzuführen. Die Haut ist dann nicht in ausreichendem Maße dazu in der Lage, Fette und Flüssigkeit zu speichern. Gelegentlich stecken hinter der trockenen Haut auch Erkrankungen wie die Neurodermitis oder andere Ekzeme. Diese müssen dann adäquat behandelt werden.
Für Menschen, die an trockener Haut leiden, empfiehlt es sich, nicht zu heiß zu duschen oder zu baden, da dies zu einer Herauslösung gespeicherter Fettverbindung führt. Wie erwähnt sollten rückfettende Duschgels verwendet werden. Bäder mit Ölzusätzen (z. B. Sojaöl) bilden eine gute Möglichkeit, um dem gesamten Körper Feuchtigkeit und Fette zurückzugeben. Sehr gute Erfolge werden auch mit der Anwendung von harnstoffhaltigen Cremes erreicht, die Feuchtigkeit in der Hornschicht zu binden vermögen. Ist die Trockenheit im Bereich der Finger konzentriert, so empfiehlt sich beim Umgang mit Wasch- oder Lösungsmitteln das Tragen von Handschuhen. Vinylhandschuhe werden dabei meist besser vertragen als Latexhandschuhe.


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