Hautkrebs

Hautkrebs ist eine sehr unklare – Wissenschaftler sagen „unscharfe“ – Bezeichnung für bösartige Veränderungen der Haut.

Unscharf deshalb, weil einerseits unterschiedliche Zelltypen der Haut bösartig entarten können, andererseits auch andere bösartige Erkrankungen in erster Linie zu einer Hautbeteiligung führen (z. B. bestimmte Lymphome). In diesem Rahmen wird auf die drei wichtigsten eigentlich von der Haut ausgehenden Krebserkrankungen eingegangen nämlich

  • das Basalzellkarzinom
  • das Plattenepithelkarzinom und
  • das Maligne Melanom.

Wie entsteht Hautkrebs?

Die Entstehung der beiden häufigeren Hautkrebsarten, des Basalzellkarzinoms und des Plattenepithelkarzinoms ist eng an die Belastung durch UV-Strahlung geknüpft. Man findet diese beiden Hautkrebsformen daher in der Regel an besonders dem Licht ausgesetzten Stellen (Gesicht, Unterarme), während sie an den Fußsohlen nahezu nie vorkommen. Nur in Ausnahmefällen spielen bei der Entstehung Gifte wie Arsen eine Rolle.

Beim selteneren Malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, ist die Verbindung zur Sonne weniger eindeutig. Es entsteht beim Mann am häufigsten am Rücken, während bei der Frau die Beine die am häufigsten betroffene Körperregion darstellt.

Zudem kann ein Melanom auch an Schleimhäuten (Mundhöhle), der Netzhaut des Auges und inneren Organen (Rippenfell, Leber) entstehen, die sicher keiner hohen UV-Strahlung ausgesetzt sind.
Trotzdem ist das Risiko, an einem Malignen Melanom zu erkranken bei Menschen, die vermehrt dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, erhöht. Wichtig sind in diesem Zusammenhang Sonnenbrände im Kindesalter (bis 15 Jahre), besonders dann, wenn ein heller Hauttyp vorliegt. Einem ausreichenden Sonnenschutz bei Kindern kommt demnach bei der Krankheitsprävention eine bedeutende Rolle zu.
Das Maligne Melanom ist weltweit auf dem Vormarsch, vor allem in Australien sind die Erkrankungszahlen in den letzten 20 Jahren deutlich angestiegen. Man vermutet einen Zusammenhang zu der dünner werdenden Ozonschicht, die einen Teil der UV-Strahlung abzufiltern vermag. Ein Zusammenhang mit einer Zunahme von Umweltgiften wird ebenfalls diskutiert, ist jedoch weniger zwingend.
Für das Maligne Melanom, das sich aus Melanin-bildenden Pigmentzellen entwickelt, ist auch eine erbliche Komponente nachgewiesen. Verwandte ersten Grades eines Melanom-Patienten haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen ist weitestgehend unklar. Möglicherweise ist die Anzahl der Leberflecke (Nävi) für die Erkrankungswahrscheinlichkeit wichtig, da sich das Melanom aus einem veränderten Nävus entwickeln kann.

Wie sehen Basalzell- und Plattenepithelkarzinome aus?

Beide Karzinome der Haut wachsen langsam, wobei sie das betroffene Hautareal infiltrieren und zerstören. Das Erscheinungsbild ist dabei für beide Erkrankungen sehr variabel. Es kann von einer leichten Rötung bis zu einem krustig belegten Geschwür reichen.

Das Basalzellkarzinom kann gelegentlich einem Schuppenflechtenherd oder einem Ekzem ähneln, was unter Umständen zu Fehltherapien führt.
Das Plattenepithelkarzinom kann bei Lokalisation am Unterschenkel mit einem Geschwür verwechselt werden, wie es im Rahmen einer chronischen Venenerkrankung vorkommt. Das Plattenepithelkarzinom metastasiert selten, das Basalzellkarzinom praktisch nie, weshalb man auch von einem halb-bösartigen (semimalignen) Tumor spricht.

Wie unterscheide ich ein Melanom von einem harmlosen Leberfleck? Wann muss ich zum Arzt?

Vor allem für Patienten mit vielen Leberflecken und hellem Hauttyp empfiehlt sich eine regelmäßige Selbstkontrolle der Nävi. Dabei bedient man sich am besten der ABCDE-Regel, die Auffäligkeiten benennt, welche als verdächtig eingestuft werden:

  • A: Assymetrie. Damit ist die unregelmäßige, gelegentlich bizarr anmutende Form des Nävus gemeint
  • B: Begrenzung. Beim Melanom ist der Rand oftmals nicht sicher abgrenzbar, und es existiert ein fließender Übergang in das umgebende Gewebe. Zudem kann der Rand eine unregelmäßige, nicht glatte Form haben.
  • C: Colorit. Weist der Hautbefund unterschiedliche Farben auf? Ist er eventuell zentral abgeblasst oder dunkler?
  • D: Durchmesser. Ist die Hautveränderung größer geworden? Ist sie über 5 mm im Durchmesser?
  • E: Erhabenheit. Ist der Hautbefund fühlbar über das Hautniveau erhaben?


Bei Zutreffen von mehr als zwei dieser Kriterien sollte eine Abklärung durch den Hautarzt erfolgen. Dies gilt umso dringender, wenn der Befund zusätzlich juckt oder gar blutig ist.

Wie diagnostiziert der Hautarzt ein Melanom?

Ein erfahrener Hautarzt kann in drei von vier Fällen ein Melanom bei bloßer Betrachtung diagnostizieren. In unklaren Fällen hilft eine Oberflächenmikroskopie weiter. Letztliche Gewissheit bringt die Ausschneidung der Hautveränderung. Dabei wird immer der gesamte Tumor entfernt, um eine eventuelle Verschleppung der Tumorzellen zu verhindern. Bestätigt sich der Melanomverdacht bei der feingeweblichen Untersuchung, so muss eventuell mit einem größeren Sicherheitsabstand nachgeschnitten werden.

Wie wird Hautkrebs therapiert?

Therapiegrundlage ist bei allen Hautkrebsformen die operative Entfernung des gesamten Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand.

Dies kann vor allem bei den Karzinomen problematisch sein, wenn diese im Gesicht lokalisiert sind. Dann kann eine adäquate Behandlung vor allem bei großen, spät festgestellten Tumoren zu erheblichen Verstümmelungen führen.

Geholfen werden kann den Patienten durch so genannte Epithesen. Diese kunstvoll angefertigten und individuell angepassten Defektkaschierungen können den Patienten wieder ein würdevolles Dasein ermöglichen.

Stellt vor allem das Basalzellkarzinom eine Erkrankung dar, dessen Prognose ausgesprochen günstig ist, so ist das Maligne Melanom eine weitaus ernstzunehmende Erkrankung. Ein frühzeitig festgestelltes Melanom kann mit einer Ausschneidung innerhalb von Minuten geheilt werden. Das Melanom wächst jedoch unterhalb der Hautoberfläche relativ schnell in die Tiefe und Breite, so dass man bei Diagnoseverzögerung recht schnell einen Tumor vorfindet, der bereits Anschluss an Lymph- und Blutgefäße gefunden hat und auf diesem Weg Metastasen absiedeln konnte.
In solchen Fällen werden zusätzlich lokale Lymphknoten entfernt. Eine Chemotherapie sowie eventuell eine Bestrahlung kommen ebenso zum Einsatz. Insgesamt ist die Prognose des in Lymphknoten metastasierten Melanoms bereits als äußerst zweifelhaft zu bezeichnen.

Bei Fernmetastasierung oder Beteiligung innerer Organe führt die Erkrankung trotz aller therapeutischer Bemühungen meist innerhalb weniger Monate zum Tod.


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