Magenkrebs

Der Magenkrebs (Magenkarzinom) war bis Mitte der siebziger Jahre der häufigste bösartige Tumor des Verdauungstraktes in westlichen Industrienationen wie der Bundesrepublik Deutschland.

Danach wurde es vom Dickdarmkrebs in dieser Statistik abgelöst. Die Ursache für den stetigen Rückgang dieser Erkrankung ist unklar. Ernährungsfaktoren wie dem nachlassenden Gebrauch gepökelter Speisen und der zunehmende Verbreitung von Kühlschränken wird eine Bedeutung zugemessen. Für einen Einfluss der Ernährungsgewohnheiten spricht die Beobachtung, dass das Magenkarzinom in asiatischen Ländern wie China und Japan ungefähr doppelt so häufig auftritt. Einwohner dieser Länder, die im Kindesalter in westliche Länder auswandern, haben jedoch eine Erkrankungswahrscheinlichkeit wie die im Einwanderungsland geborenen Menschen.

Wie entsteht Magenkrebs?

Die Ursachen der Magenkrebsentstehung sind wie bei den meisten bösartigen Erkrankungen größtenteils unklar. Eine erbliche Komponente wird ebenso angenommen wie der schon erwähnte Einfluss der Ernährungsgewohnheiten. Gesicherte Risikofaktoren stellen das gutartige Adenom des Magens, die chronische Typ-A-Gastritis, Zustände nach Magenteilentfernung und eine Nitrosaminbelastung, wie sie beim Verzehr von gepökelten Speisen auftritt, dar.

Das Magengeschwür gilt nicht als Risikofaktor.

Wie äußert sich der Magenkrebs?

Die Symptome sind beim Magenkrebs sehr unspezifisch. Einige Patienten klagen über Appetitlosigkeit und unerklärlichen Gewichtsverlust, dumpfe Bauchschmerzen unterhalb des Brustbeins kommen vor. Erbrechen kann hinzukommen, besonders dann, wenn der Magenkrebs an Magenein- oder -ausgang lokalisiert ist und es zu Passagestörungen kommt.
Nicht selten wird von den Patienten über eine Aversion gegen Fleisch geklagt. Blut im Stuhl, das entweder vom Patienten selbst bemerkt oder bei einer Routineuntersuchung entdeckt wird, kann ein Zeichen einer Blutung aus dem geschwürig zerfallenden Karzinom sein.

Wie wird das Magenkarzinom diagnostiziert?

Erstes diagnostisches Instrument ist die Magenspiegelung, die bei unklaren Bauchschmerzen, die über mehrere Wochen bestehen immer durchgeführt werden sollte.
Bei der Magenspiegelung werden aus dem auffälligen Bereich Proben zur feingeweblichen Untersuchung gewonnen. In der gleichen Sitzung kann über ein spezielles Endoskop eine Ultraschalluntersuchung vom Mageninneren aus (Endosonografie) durchgeführt werden, um die Eindringtiefe des Karzinoms beurteilen zu können.
Bei feingeweblich gesichertem Magenkarzinom werden zur Stadieneinteilung eine Ultraschalluntersuchung der Leber, ein Röntgenbild des Brustkorbes sowie gegebenenfalls eine Computertomografie der Bauch- und Brusthöhle notwendig.
Tumormarker werden zu Beginn der Erkrankung bestimmt und können zur Verlaufskontrolle während der Therapie und in der Nachsorge herangezogen werden.

Wie wird ein Magenkarzinom behandelt?

Die Therapie richtet sich in erster Linie nach dem Stadium der Erkrankung.

Frühzeitig entdeckte Magenkarzinom können durch teilweise oder vollständige operative Entfernung des Magens in vielen Fällen geheilt werden.
In weiter fortgeschritteneren Stadien (Lymphknotenbefall, große Ausdehnung des Tumors, Fernmetastasen) wird eine Chemotherapie zur Beherrschung der Erkrankung angeschlossen. Bei Einwachsen des Tumors in benachbarte Strukturen und sich daraus ergebender Unmöglichkeit der Tumorentfernung kann eine Chemotherapie auch vorgeschaltet werden (neoadjuvantes Therapiekonzept). Dadurch wird der Tumor in ein operables Stadium überführt („down staging“).

Bei schlechtem Allgemeinzustand oder hohem Alter des Patienten, sowie bei sehr weit fortgeschrittener Erkrankung kann eine Heilung nicht mehr erreicht werden. Die Therapie zielt dann auf Verbesserung der Lebensqualität bei gleichzeitiger Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung ab. Bausteine einer solchen als „palliativ“ bezeichneten Behandlung sind Schmerztherapie, Laserabtragung von Tumormassen bei Passagestörung, Strahlen- und Chemotherapie. Bei Versagen dieser Maßnahmen wird gelegentlich eine Ernährungssonde über die Bauchwand in den Magen nötig, um die Ernährung des Patienten zu gewährleisten.

Prognose

Bei frühzeitiger Diagnosestellung können ca. 90 % der Patienten dauerhaft geheilt werden. Aufgrund des uncharakteristischen Beschwerdebildes werden aber nur wenige Magenkarzinome in frühen Stadien entdeckt. Bei weiter fortgeschritteneren Stadien sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate mit zunehmender Ausbreitung der Erkrankung auf 20 % ab.


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