Hexenschuss

Unter einem Hexenschuss, der medizinisch als „akute Lumbago“ bezeichnet wird, versteht man plötzliche, einschießende Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die meist beim Heben schwerer Gegenstände oder bei ruckartigen Bewegungen auftreten.
Die Schmerzen strahlen nicht selten in den Oberschenkel aus. Nach einem Hexenschuss sind die Patienten oft wie in der Bewegung „eingefroren“, sie können sich nicht mehr aufrichten und nehmen eine gebückte, eventuell zur Seite geneigte Haltung ein.

Was ist die Ursache des Hexenschusses?

Hinter einem Hexenschuss können sich eine Reihe bedeutsamer Erkrankungen verbergen. Sehr häufige Erkrankungen sind in diesem Zusammenhang Vorwölbungen (Protrusionen) der Bandscheiben oder ein bereits eingetretener Bandscheibenvorfall.
Auch auf dem Boden von Verschleißerscheinungen der kleinen Wirbelgelenke oder einer schweren Osteoporose kann sich eine Lumbago entwickeln. Seltener sind Brüche der Wirbelkörper für die Schmerzen verantwortlich.

Was kann ich bei einem Hexenschuss tun?

Äußerst hilfreich und schmerzlindernd ist die Stufenbett-Position. Dabei winkelt der Patient in Rückenlage sowohl die Knie-, als auch die Hüftgelenke an und legt einige Kissen unter die Unterschenkel, was die Lendenwirbelsäule maximal entlastet. Zusätzlich wird Wärme im Bereich des Rückens als wohltuend empfunden. Unterstützend kann man Schmerzmittel wie Diclofenac und Ibuprofen einnehmen. Um einer schmerzverstärkend wirkenden Muskelverspannung vorzubeugen existieren krampflösende Medikamente.

Wann muss ich mit einem Hexenschuss zum Arzt?

Am wichtigsten ist der Arztbesuch, wenn neurologische Symptome zu den Schmerzen hinzukommen. Dazu zählen Lähmungserscheinungen, Gefühls- und Blasenentleerungsstörungen. Diese Symptome weisen auf eine Schädigung des Rückenmarks oder einzelner Nervenwurzeln hin und bedürfen einer schnellstmöglichen operativen Entlastung.
Bei sehr starken Schmerzen, die sich nicht innerhalb weniger Tage bessern, sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden. Dann sollten ernsthafte Erkrankungen wie ein Bandscheibenvorfall oder ein Wirbelkörperbruch ausgeschlossen werden.

Welche diagnostischen Mittel kommen bei einem Hexenschuss zum Einsatz?

Die diagnostischen Maßnahmen zielen hauptsächlich auf den Ausschluss ernsthafter Erkrankungen, die zu intensiveren therapeutischen Eingriffen zwingen. Zu diesem Zweck wird zunächst ein konventionelles Röntgenbild angefertigt. Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall oder unklaren Röntgenbefunden schließt sich eine Computertomografie an. Laboruntersuchungen bleiben in erster Linie bei schwerer Osteoporose zum Ausschluss einer Störung des Kalziumstoffwechsels vorbehalten.

Wie kann ich einem Hexenschuss vorbeugen?

Große Bedeutung kommt der Gewichtsreduktion zu, um eine Überlastung der Wirbelsäule zu verhindern. Hilfreich ist auch eine rückenschonende Lebensweise. Dazu gehört das Bücken mit aufrechtem Rücken und Beugung der Knie. Das Heben von Lasten unter Verteilung der Hauptlast auf die Oberschenkel und regelmäßiges Abwechseln von Stehen und Sitzen, insbesondere bei überwiegend sitzender beruflicher Tätigkeit.


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