Reiseapotheke

Mit schöner Regelmäßigkeit werden die Deutschen Jahr für Jahr Weltmeister in einer Disziplin – dem Reisen.

Auch wenn sich klassische Urlaubsländer wie Spanien, Italien und Österreich ungebrochener Beliebtheit erfreuen, so zieht es doch eine steigende Anzahl von Urlaubern in immer fernere und exotischere Gefilde.

Bei solchen Reisen ist die Mitnahme einer Reiseapotheke von ganz besonderer Bedeutung, lauern doch dort aufgrund des Klimas und der hygienischen Verhältnisse besondere Krankheits- und Verletzungsrisiken.

Was sollte eine gute Reiseapotheke beinhalten?

Zunächst einmal sollte man die Inhalte einer Reiseapotheke auf das Urlaubsziel abstimmen. Dabei sollte man sich von Hausarzt und Apotheker beraten lassen. Auch die tropenmedizinischen Institute geben gerne Auskunft, auch hinsichtlich eventuell notwendiger Impfungen und Prophylaxen. Eine rechtzeitige Planung hilft, böse Überraschungen zu vermeiden, da doch einige der Impfungen und Prophylaxen eine bis mehrere Wochen vor Reiseantritt begonnen werden müssen.

Grundsätzlich sollten in einer Reiseapotheke ausreichende Mengen an Medikamenten vorhanden sein, die der Reisende aufgrund eventuell bestehender Vorerkrankungen ohnehin auch zuhause einnimmt.
Weiterhin empfiehlt sich die Mitnahme eines kleinen Bestandes an Verbandmaterialien (Pflaster, Binden, Kompressen, Schere). Ergänzt werden sollte dieser Erste-Hilfe-Kasten durch ein Desinfektionsspray.
In Ländern, in denen aufgrund niedriger Hygienestandards gehäuft mit Durchfallerkrankungen gerechnet werden muss, sollten Elektrolyttabletten, die in Wasser aufgelöst werden und den Salzverlust ausgleichen, in der Reiseapotheke Berücksichtigung zu finden sein. Loperamid und Kohletabletten können dabei helfen, dass man nicht den halben Urlaub auf der Toilette verbringt.
Besonders bei Schiffsreisen und empfindlichen Patienten können Medikamente gegen Reiseübelkeit sehr empfehlenswert sein. Leichte schmerz- und fiebersenkende Mittel wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure sollten in keiner Reiseapotheke fehlen. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich auch die Mitnahme eines Fieberthermometers, da eine Abschätzung der Körpertemperatur in Ländern mit warmem und schwülem Klima sehr ungenau ist.

In tropischen und subtropischen Ländern werden viele Erkrankungen durch Stechmücken übertragen. Hier helfen so genannte Repellentien auf Toluamidbasis, die Mücken recht erfolgreich vom Körper fernhalten. Ist es doch zu Mückenstichen gekommen, helfen Antihistaminika in Salben- oder Tablettenform gegen den Juckreiz, wobei die Tabletten oftmals jedoch müde machen.
Zu guter Letzt ist in allen südlichen Ländern an ausreichend Sonnenschutz zu denken. Oftmals sind Mitteleuropäer die mitunter sehr starke Sonneneinstrahlung am Urlaubsort nicht gewohnt. Um Sonnenbränden vorzubeugen, sind zu Beginn je nach Hauttyp recht hohe Lichtschutzfaktoren nötig. Beratung erhalten sie von einem Hautarzt.
Bei Reisen in Gebiete, in denen die Malaria heimisch ist, sollte vorher immer mit dem zuständigen tropenmedizinischen Institut Rücksprache gehalten werden. Dort erhalten sie Informationen über die aktuellen Empfehlungen. Ob sich eine Prophylaxe oder eine so genannte „Stand-by-Therapie“ (man nimmt die Medikamente nur im Erkrankungsfall) anbietet, hängt von Land und Urlaubsart ab (z. B. Pauschal- oder Dschungel-Abenteuerreise).

Nur für wahre Abenteurer ist eventuell die Mitnahme steriler Spritzen, Skalpelle und Infusionsbestecke empfehlenswert, wenn sich die Urlauber über einen längeren Zeitraum in unzugänglichen tropischen Gebieten mit fraglicher medizinischer Versorgung bewegen.

Die Reiseapotheke

Folgende Mittel sollten – neben Ihren individuell benötigten Medikamenten – auf jeden Fall in Ihrer Reiseapotheke vorhanden sein:

  • Augentropfen gegen Bindehautentzündung
  • Brandsalbe
  • Einwegskalpell
  • elastische Binden
  • evtl. Binden / Tampons
  • evtl. Verhütungsmittel + Kondome
  • Fieberthermometer (elektronisch)
  • Halsschmerzmittel
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Heftpflaster verschiedener Größen
  • Insektenabweisende Mittel
  • Kompressen
  • Leukoplast
  • Medikament gegen Durchfall
  • Medikament gegen Magenverstimmung
  • Mittel gegen Insektenstiche
  • Mittel gegen Pilzerkrankungen
  • Mullbinden
  • Nasentropfen
  • Pinzette
  • Schmerztabletten
  • Sicherheitsnadeln
  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (wasserabweisend)
  • Tabletten gegen Reisekrankheit
  • verschiedene Einwegspritzen
  • Wasserentkeimungsmittel

Diese Informationen stellen keinen Ersatz für die professionelle Beratung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte dar. Der Inhalt von www.burg-apotheke-pilz.de kann und darf nicht dazu dienen, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen. Medikamente sollten niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker eingenommen werden.