Tägliche Mundhygiene

Die regelmäßige Mundhygiene ist die wichtigste prophylaktische Maßnahme zur Verhinderung von Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates wie Karies, Parodontitis und Zahnstein.

Zudem verleiht sie einen frischen, angenehmen Atem. Leider ist die Mundhygiene bei einem Großteil der Bevölkerung aus zahnmedizinischer Sicht als mangelhaft zu bezeichnen.
In diesem Rahmen soll eine kurze Erläuterung geeigneter und ungeeigneter Maßnahmen der Mundhygiene erfolgen.

Wie sollten die Zähne gepflegt werden?

Bevor man mit dem eigentlichen Putzvorgang beginnt, sollten grobe Speisereste durch kräftiges Spülen der Mundhöhle mit klarem Wasser entfernt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn kurz vor dem Zähneputzen gegessen wurde.
Grundsätzlich ist es beim Zähneputzen empfehlenswert, sich ein Putzschema anzueignen. Dadurch stellt man sicher, dass kein Bereich vergessen wird. Wie das Schema im Einzelnen aussieht, ist dabei zweitrangig.
Bewährt hat sich folgender Ablauf: Man putzt zunächst die Außenflächen der Zähne und zwar beginnend am Oberkiefer von rechts hinten nach links hinten. Dann wird der Vorgang am Unterkiefer wiederholt. Nun geht man in dem gleichen Ablauf bei den Innenflächen der Zähne vor. Abschließend werden die Kauflächen ebenfalls nach gleichem Muster geputzt.
Beim eigentlichen Putzen sollte die Zahnbürste in einem leicht spitzen Winkel auf die Zahnfleisch/Zahn-Grenze aufgesetzt werden, um so durch rüttelnde Bewegung Zahnbeläge zu lösen. Die gelösten Zahnbeläge werden dann in einem zweiten Schritt vom Zahnfleisch weg („rot nach weiß“) gebürstet.
Durch diese Putzmethode wird Zahnbelag bestmöglich entfernt bei gleichzeitiger Schonung des empfindlichen Zahnfleisches. Im Anschluss an das Putzen der Zähne ist für eine effektive Zahnreinigung die Verwendung von Zahnseide unerlässlich. Die Zahnzwischenräume sind trotz immer neuer Weiterentwicklungen der Zahnbürsten leider noch immer kaum durch Zähneputzen zu erreichen. Sie machen jedoch einen recht großen Teil der Zahnoberfläche aus, an der sich potenziell eine Karies entwickeln kann. Durch eine konsequente Verwendung von Zahnseide kann einer Karies im Bereich der Zahnzwischenräume entgegengewirkt werden.
Die Praxis zeigt jedoch, dass leider nur ein Bruchteil der Bevölkerung regelmäßig von dieser Maßnahme Gebrauch macht. Es ist klar, dass das Reinigen der Zahnzwischenräume aufwändig, bisweilen lästig ist. Zur Reinigung der Zahnzwischenräume entnimmt man ein etwa ein 30 cm langes Stück Zahnseide, wickelt es mehrmals um die Zeigefinger beider Hände und spannt den übrig gebliebenen Rest mit den Mittelfingern.
Dann führt man den gespannten Faden in einen Zahnzwischenraum ein und reinigt diesen durch leichte sägeartige Auf- und Abbewegung. Beim nächsten Zahnzwischenraum nimmt man dann ein unbenutztes Stück der gespannten Zahnseide und wiederholt die Prozedur. Blutungen sind beim ersten Anwenden der Zahnseide zu erwarten. Das Zahnfleisch gewöhnt sich aber sehr schnell an die neue Belastung. Man sollte aber darauf achten, die Sägebewegung nicht so heftig auszuführen, dass dadurch das Zahnfleisch verletzt wird.
Der Gebrauch der Zahnseide ist bei einiger Übung völlig unproblematisch. Jeder Zahnarzt bzw. dessen Helferin kann den Gebrauch demonstrieren. Für Problemzonen (etwa unter Brücken, Stegen, bei Implantaten oder größeren Zahnzwischenräumen) gibt es besondere Arten von Zahnseide bzw. Interdentalbürsten.
Die Zahnpflege sollte zweimal, besser dreimal täglich erfolgen. Zwischen den Mahlzeiten kann die Anwendung von Kaugummis (zuckerfrei!) durch Anregung des Speichelflusses die Zahnreinigung unterstützen, keinesfalls jedoch ersetzen.

Wie sollte eine Zahnbürste aussehen?

Beim Kauf einer Zahnbürste – ein Wechsel sollte aus hygienischen und funktionellen Gründen mindestens alle vier bis sechs Wochen erfolgen – sollte auf drei Kriterien geachtet werden. Der Kopf sollte möglichst klein sein, um eine optimale Handhabung der Bürste zu gewährleisten. Die Borsten sollten etwa mittlerer Härte sein, um Verletzungen des Zahnfleisches und der Zahnhälse vorzubeugen. Wenn möglich sollten ebenfalls aus Schutzgründen abgerundete Borsten verwendet werden.
Grundsätzlich sind elektrische Zahnbürsten zu empfehlen. Sie stellen eine sehr gute Alternative zur herkömmlichen Zahnbürste dar, da sie die Handhabung und das Putzen deutlich erleichtern. Davon profitieren in besonderem Maße Kinder und ältere sowie kranke Menschen.

Welche Zahncremes sind empfehlenswert?

Die Wahl der Zahncreme ist längst nicht so entscheidend wie die einer geeigneten Zahnbürste. Wenn möglich, sollte eine Zahncreme Fluoride enthalten, um eine Mineralisierung des Schmelzes zu unterstützen. Auf eine übermäßig aufhellende Wirkung, die durch Beimengung von Schmirgelstoffen erreicht wird, sollte verzichtet werden, da sie den Schmelz mechanisch angreifen und so einer Karies Vorschub leisten.
Wünscht man die Entfernung von Verfärbungen, so werden neuerdings im Handel verschiedene Methoden auf Peroxidbasis angeboten, die deutlich schonender sind und zudem meist befriedigendere Ergebnisse liefern. Allen diesen Methoden, auch die zahnärztliche Aufhellung, ist gemein, dass sie nur auf Verfärbungen im Bereich des natürlichen Schmelzes erreichen. Verblendete Kronen und Füllungen werden durch die Peroxide nicht beeinflusst. Vor Anwendung einer solchen Bleichung sollte daher in diesen Fällen immer mit einem Zahnarzt gesprochen werden.

Wie pflege ich Zahnersatz?

Zahnersatzteile, seien es Teil- oder Vollprothesen, sind von Zahnarzt und Zahnlabor angefertigte Bausteine, für deren Funktion eine individuell exakte Passform unabdingbar ist. Die Anfertigung von Zahnprothesen ist demnach eine Präzisionsarbeit, bei der Passgenauigkeiten bis in den Hundertstel-Millimeterbereich verlangt werden. Es ist daher ersichtlich, dass die Prothesen einer intensiven, gewissenhaften Pflege bedürfen, um eine möglichst lange Materialhaltbarkeit bei dauerhaft gutem Sitz zu gewährleisten.
Die Pflege des Zahnersatzes unterscheidet sich nicht grundlegend von der des natürlichen Gebisses, d. h. man verwendet ebenfalls Zahnbürsten und Zahnpasta als Reinigungshilfsmittel. Für die Reinigung der Prothese existieren im Handel erhältliche speziell dafür vorgesehene Prothesenzahnbürsten. Ihre Anwendung empfiehlt sich, da sie optimal an die Gegebenheiten einer Prothese angepasst sind und so zum bestmöglichen Reinigungsergebnis beitragen.
Es ist wichtig, die empfindlichen Prothesen sorgfältig nach jeder Mahlzeit zu reinigen. Dabei müssen nicht bei jeder Reinigung Zahncremes benutzt werden. Eine Reinigung unter fließendem Wasser mit der Bürste genügt. Es ist darauf zu achten, dass in der Prothese keine Nahrungsreste zurückbleiben. Dies gilt insbesondere für die Stellen, an denen die Prothese dem Kiefer bzw. anderen Zähnen aufliegt, da sonst nicht von einem optimalen Sitz ausgegangen werden kann. Eine nicht korrekt gereinigte Prothese führt häufig zu Entzündungen.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man auf Halteelemente wie Klammern, Teleskopkronen oder Geschiebe richten, die der Verankerung der Prothese dienen, da sich hier erfahrungsgemäß häufig Nahrungsreste festsetzen. Da es sich dabei um sehr feine Strukturen handelt, ist besondere Vorsicht geboten.
Patienten, die aufgrund einer Begleiterkrankung (Sehschwäche, starkes Zittern) ihren Zahnersatz nicht adäquat pflegen können, müssen gegebenenfalls die Hilfe Dritter in Anspruch nehmen. Grundsätzlich gilt, dass Prothesenträger eventuell im Rahmen der Reinigung aufgetretene Beschädigungen nicht eigenmächtig beheben sollten. Die Prothesenreparatur gehört in die Hände von Zahnärzten oder eines zahntechnischen Labors. Eigenversuche mit Sekundenklebern und ähnliche Verzweiflungstaten sind immer(!) erfolglos und erschweren die nachfolgende fachmännische Reparatur erheblich.
Wann immer die Prothese zur Reinigung aus der Mundhöhle genommen wird, sollte auch eine Reinigung der Zähne und der den Zahnersatz tragenden Schleimhaut erfolgen. Es empfiehlt sich, für die empfindliche Schleimhaut, die durch die Prothese ohnehin einem ständigen Reiz ausgesetzt ist, eine weiche Zahnbürste mit abgerundeten Borsten zu verwenden, da harte Zahnbürsten die Schleimhaut zusätzlich belasten. Auch bei der Prothese empfiehlt sich vergleichbar mit dem natürlichen Gebiss eine halbjährliche zahnärztliche Untersuchung, in deren Rahmen eine professionelle Prothesenreinigung erfolgen sollte.
Von chemischen Reinigungstabletten sollte generell Abstand genommen werden. Es hat sich gezeigt, dass viele der im Handel erhältlichen Produkte bei langfristiger Anwendung zu Verfärbungen oder gar Rissen im Prothesenmaterial führen können.


Diese Informationen stellen keinen Ersatz für die professionelle Beratung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte dar. Der Inhalt von www.burg-apotheke-pilz.de kann und darf nicht dazu dienen, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen. Medikamente sollten niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker eingenommen werden.