Marketingpreis 2002

Simply the best

Klaus Hölzel, Oestrich-Winkel
Aus über 100 Bewerbungen wählte unter der Schirmherrschaft von Sanacorp und Pharmazeutischer Zeitung eine Fachjury die Burg-Apotheke-Pilz aus Mönchengladbach zur besten Marketing-Apotheke des Jahres.


Der Marketingpreis 2002 besteht genau betrachtet aus drei Preisen: dem Preis für ein erfolgreiches aktuelles Marketing-Konzept, einem Nachwuchspreis und erstmals einem Sonderpreis für eine besonders engagierte Mitarbeiterin. Sieger im Wettbewerb um einen besonders erfolgreiches aktuelles Marketing-Konzept wurde Günther Pilz, Inhaber der Burg-Apotheke-Pilz in Mönchengladbach. Der Nachwuchspreis ging an den 29-Jährigen Apotheker Marc Schrott (Hirsch-Apotheke, Frankfurt). Claudia Wuttke, PTA und für das Marketing in der Remspark-Apotheke in Waiblingen zuständig, erhielt den Sonderpreis für ihr außergewöhnliches Engagement.

In mehreren Anzeigen und Beiträgen in der PZ wurden Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland aufgefordert, sich um den Apotheken-Marketingpreis 2002 zu bewerben. Wichtige Punkte bei der Auswahl der Preisträger waren das in sich schlüssige Konzept zur Kundenansprache, das zielgenaue Marketing-Mix, der wirtschaftliche Erfolg und die perfekte Umsetzung mit dem gesamten Team. Die Besten unter den Bewerbern verstehen ihre Apotheken als Marken, und sie versuchen ihre Apotheken durch ein Markenmanagement am Standort zu positionieren. Die Leiter marketingorientierter Apotheken zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie den Mut haben zu delegieren und fähig seien, in Netzwerken zu denken.

Perfekt in der Umsetzung

Mit Günther Pilz gewann ein erfahrener, marketingerprobter Pharmazeut den Marketingpreis 2002. Seine besondere Stärke ist nicht die Vielfalt der Maßnahmen, sondern die Perfektion der Umsetzung. Am Beispiel einer Diabetes-Aktion präsentierte das Apotheken-Team, wie detailliert die Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle vonstatten geht (siehe Kasten).

Diabetes Aktion Burg-Apotheke-Pilz

Aktionsplan
Um einen reibungslosen Ablauf jeder Aktion zu garantieren und alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen über die geplanten Aktivitäten zu informieren, wird 4 Wochen vor Aktionsbeginn ein Plan erstellt und am Infobrett aufgehängt. Der Aktionsplan gibt vor, wer was bis wann zu erledigen hat und wird durch Bearbeitungsdatum und Abzeichnen dokumentiert.


Industriekontakte
Die Entscheidung, mit welchen Firmen die Burg-Apotheke-Pilz zusammenarbeitet hängt von verschiedenen Faktoren ab. Günstige Einkaufskonditionen, Medienpräsenz (Printmedien,TV), Qualität der Produkte spielen genauso eine Rolle wie die Unterstützung der Firmen durch Werbebroschüren, kostenlose Proben, Dekomaterial und Werbekostenzuschüsse für Zeitungsanzeigen.


Handzettel
Der Handzettel wird jedem Apothekenbesucher mit einigen persönlichen Worten überreicht. Er weist auf Sonderevents, Sonderpreise und Serviceleistungen hin und soll zu einem weiteren Apothekenbesuch anregen.


Direct Mail
Ein wirksames Instrument des Marketing-Konzeptes stellen die Direct Mailings dar. Ein Serienbrief, der an alle Diabetikerkunden verschickt wurde und als Anlage einen Verkaufsprospekt des neuen Accucheck compact Gerätes sowie einen Gutschein für ein Diabetiker-Notfallpäckchen. Durch das Beifügen eines Gutscheins wird bei Einlösen ein weiterer Kundenkontakt hergestellt. Die Rücklaufquote lag bei 30%. Weitere Serienmailings gingen an die Mönchengladbacher Internisten und praktische Ärzte, sowie Einzelschreiben an die Diabetesstation eines Mönchengladbacher Krankenhauses und einen neu niedergelassenen Diabetologen.


Powerpoint-Präsentation
Passend zu jeder Aktion läuft auf zwei Monitoren eine Powerpoint-Präsentation, die das Aktionsthema in witziger Weise aufgreift und Produktempfehlungen zeigt. Ein Monitor befindet sich mitten in der Apothekensichtwahl, der andere im Apothekenschaufenster.


Sonstige Werbemaßnahmen
Kassenbons und Abholscheine enthalten auch einen zur Aktion passenden Werbeaufdruck. Das Schaufenster wird von einem Dekorateur passend zum Thema dekoriert. Es erscheinen mindestens zwei Zeitungsanzeigen, in der Mönchengladbacher Stadtteilzeitung mit einer Auflage von 12.000 Exemplaren.


Controlling
Jede Aktion, so auch die beschriebene Diabetesmonatsaktion, wird natürlich im Anschluss nochmals durchgesprochen und bewertet. Im Spätsommer oder Herbst eines Jahres setzt sich das Team zur Aktionsplanung für das kommende Jahr zusammen. Zunächst aber werden die durchgeführten Monatsaktionen noch einmal kurz vorgestellt und bezüglich Resonanz, Imagepflege, Abverkaufssteigerung, aber auch Personalaufwand und Kosten bewertet. Danach entscheidet sich, ob eine Aktion im kommenden Jahr wiederholt wird.