Husten

Husten wird von den meisten Menschen als quälende, auslaugende Krankheitserscheinung empfunden, die einem mitunter den Schlaf rauben kann.

Dabei ist der Husten als sinnvoller Reinigungs- und Schutzreflex bereits bei der Geburt in unserem Körper angelegt. Durch das Husten werden beispielsweise versehentlich nicht in die Speiseröhre, sondern in die Luftröhre gelangte Nahrungsbestandteile – wenn man sich im wahrsten Sinne des Wortes „verschluckt“ hat – wieder nach oben befördert, und das mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern pro Stunde.

Selbstverständlich kann dem Husten durchaus Krankheitswert zukommen. Er ist indes keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr ein Symptom. Am häufigsten ist er sicherlich im Rahmen von Erkältungskrankheiten zu finden. Klassische Erkältungen werden in aller Regel von einer Vielzahl unterschiedlichster Viren hervorgerufen, die meist „fliegend“ (z. B. wenn man selbst angehustet wird) von einem Menschen zum nächsten übertragen werden.

Die Viren dringen in die Schleimhäute der Luftröhre und Bronchien ein, reizen diese und führen dadurch zu einer vermehrten Produktion von Schleim. Der Schleim verklebt die auf der Außenseite der Schleimhautzellen befindlichen mikroskopisch kleinen Flimmerhärchen und behindert so deren Fähigkeit, Fremdstoffe aus den Atemwegen zu befördern. Die Folge ist ein Hustenreiz, dessen Zweck die Beseitigung des sich ansammelnden Schleims ist.

Welche Arten von Husten gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Husten: den unproduktiven und den produktiven.
Wie der Name schon sagt, fördert der unproduktive Husten keinen Schleim zutage, er ist also vergeblich. Unproduktiver Husten ist vor allem eine Erscheinung, die im Anfangsstadium einer Erkältung auftritt, wenn der Schleim noch zäh ist. Aber auch bei chemischer Reizung der Atemwege, beispielsweise bei einer Rauchgasvergiftung kommt es zu einem unproduktiven Husten.
Im Laufe einer Erkältung wird der Schleim durch körpereigene Abwehrzellen immer dünnflüssiger, so dass ein Teil beim Hustenstoß aus den Luftwegen entfernt werden kann. Der Husten wird dann auch als „befreiend“ empfunden. Sobald sich nach einem Hustenstoß Schleim im Mund findet, spricht man von einem produktiven Husten.
Bei asthmatischem Husten kann es sowohl zu produktivem, als auch zu unproduktivem Husten kommen.

Husten – was nun?

Es gibt im Wesentlichen zwei Ansätze, medikamentös gegen den Husten anzukämpfen.

Das eine Prinzip besteht in der Unterdrückung des Hustenreizes. Dies wird durch Codein-haltige Präparate möglich. Vor allem nachts kann es sehr erlösend sein, durchschlafen zu können und nicht alle paar Minuten von einem Hustenanfall aufgeweckt zu werden. Natürlich geht das auf Kosten der eigentlich erwünschten Reinigungsfunktion durch den Husten, weswegen diese Präparate auch wohlüberlegt eingesetzt werden sollten.

Der zweite Ansatz besteht in einer Verflüssigung des zähen Schleims, was durch schleimlösende Mittel wie Acetylcystein (ACC) erreicht wird. Dadurch wird der Schleim in einen leichter abhustbaren Zustand überführt. Dies kann auch durch Inhalieren von heißem Wasserdampf erreicht werden. Logischerweise sollten Schleimlöser daher nicht zur Nacht genommen werden, wo man doch lieber schläft, als sich über das Abhusten des nun dünnflüssigen Schleims zu freuen…
Auch die Kombination mit Kodein ist nicht empfehlenswert, da der dünnflüssige Schleim nicht mehr abgehustet werden kann und einen guten Nährboden für Bakterien darstellt.

Wann sollte ich mit Husten zum Arzt?

Zum Arzt sollten Patienten immer dann, wenn der Husten länger als zwei Wochen anhält, ohne dass sich eine Besserung einstellt.
Von besonderer Wichtigkeit sind auch Blutbeimengungen im abgehusteten Schleim. Auch wenn eine kleine Verletzung bereits gereizter Schleimhaut durch einen kräftigen Hustenstoß bereits zu solchen Blutbeimengungen führen können, müssen doch ernsthafte Erkrankungen wie Tuberkulose oder Lungenkrebs ausgeschlossen werden.
Ist der Schleim grün oder gelblich gefärbt und dazu eventuell noch übel riechend, ist ebenfalls ein Arztbesuch unumgänglich, da es sich dann bereits um eine auf die ursprünglich virale Infektion aufgepfropfte bakterielle Besiedelung handeln kann.
Besondere Aufmerksamkeit muss auch Kleinkindern gelten, die an Husten leiden.
Hier gilt: Immer dann zum Arzt, wenn man das Gefühl hat, die Kleinen bekämen schlecht Luft, dass sie nicht ausreichend trinken (besonders bei Fieber über 38° C), der Husten bellend ist, oder eine kloßige Sprache hinzukommt.


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