Influenza

Fieber, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen – kaum jemand, den es in den Wintermonaten nicht wenigstens einmal trifft.

Meist verbirgt sich dahinter ein banaler Infekt, wie es die Mediziner so schön ausdrücken. Mit dem Wort „banal“ soll das Leiden betroffener Patienten dabei keineswegs herabgewürdigt werden. Es besagt lediglich, dass es eine harmlose Erkrankung ist, die in aller Regel von alleine wieder zum Erliegen kommt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Abgrenzung zur deutlich gefährlicheren Influenza, der Grippe im eigentlichen Sinn. Im Anfangsstadium kann dies selbst für einen erfahrenen Arzt ein schwieriges Problem darstellen, da sich die Symptome gleichen wie ein Ei dem anderen.

In der allgemeinen SARS-Hysterie blieb oft unerwähnt, dass allein im Winter 2002/2003 in Deutschland geschätzte 15.000 Menschen der Influenza zum Opfer fielen.

Was verbirgt sich also hinter der „echten“ Grippe?

Bei der Grippe handelt es sich um eine durch Influnza-Viren verursachte Infektionskrankheit.
Charakteristisch für die Krankheit ist ein schlagartiger Beginn mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Schnupfen, Husten und Heiserkeit kommen meist hinzu, sind aber nicht immer vorhanden. Bei kleinen Kindern stehen oft Durchfall und Fieber im Vordergrund.

Warum ist die Influenza so gefährlich?

Gefährlich ist die Influenza aus zweierlei Gründen:

Für den betroffenen Patienten droht Gefahr durch ernsthafte Komplikationen. Besonders gefährdet sind dabei ältere Menschen, aber auch Patienten, deren Immunsystem aufgrund einer Erkrankung (z.B. AIDS) oder durch Medikamente geschwächt ist (z.B. Cortison, Chemotherapie).
Gefürchtete Komplikationen sind die virale Lungenentzündung, die durch eine sich auflagernde bakterielle Infektion sogar noch verschlimmert werden kann, Entzündungen des Herzmuskelgewebes und Befall des Gehirns sowie der Hirnhäute.
Alle diese Komplikationen können alleine oder in Kombination auftreten und nehmen in nicht wenigen Fällen trotz umfassender medizinischer Betreuung einen tödlichen Verlauf.
Speziell für die Grippe bei Kindern muss noch auf das gefürchtete Reye-Syndrom hingewiesen werden. Dabei handelt es sich um eine schwere Schädigung des Gehirns und der Leber, die in seltenen Fällen bei infizierten Kindern beobachtet werden kann, die Salicylate (z. B. ASS) einnehmen. Bei Kindern sollte daher generell auf diese Medikamente verzichtet und auf Paracetamol zurückgegriffen werden.

Eine weitere wichtige Eigenschaft liegt in der Fähigkeit der Influenza-Viren, sich durch Mutation zu verändern und damit dem Schutz durch Impfung immer wieder zu entziehen.
Das Influenza Virus besitzt zwei verschiedene Oberflächeneiweiße („Antigene“), die Neuraminidase und Hämagglutinin genannt werden und bei unterschiedlichen Influenza-Stämmen jeweils in verschiedenen Formen existieren.
Die Viren können ihre Unterformen miteinander austauschen und sich so zu einem neuen Virus mit völlig neuen Eigenschaften formieren. Dies geschieht erfahrungsgemäß meist in Asien, da hier viele Menschen eng mit Tieren zusammenleben, was Infektionen mit zwei oder mehr unterschiedlichen Influenza-Viren fördert.
Da die Impfung auf dem Angriff an der Oberfläche der Viren beruht, ist jedes Jahr die Entwicklung eines neuen Impfstoffs nötig, der auf den festgestellten neuen Mutanten basiert.

Kann und muss ich mich schützen?

Es existiert – wie oben erwähnt – eine Impfung. Aufgrund der Wandlungsfähigkeit des Virus ist eine Impfung prinzipiell jedes Jahr mit dem neuen Impfstoff zu wiederholen.
Die Impfung verläuft in aller Regel unproblematisch. Dabei muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass es nach der Impfung sehr oft zu einem abgeschwächten grippeartigen Krankheitsbild kommt, da sich der Körper in dieser Zeit mit den im Impfstoff enthaltenen abgeschwächten Viren auseinandersetzt.
Deshalb wird die Impfung derzeit von der WHO nur für gefährdete Menschen empfohlen. Dazu zählen insbesondere Menschen, die älter als 60 Jahre sind und Menschen, die beruflich mit vielen (kranken) Menschen in Kontakt kommen, z. B. medizinisches Fachpersonal.

Ich habe eine echte Grippe. Was hilft?

Bis vor kurzem war die Therapie auf unterstützende („symptomatische“) Medikamente und Anwendungen beschränkt. Dabei standen Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel (z.B. Paracetamol), Schleimlöser und hustenstillende Präparate sowie Nasensprays im Vordergrund.
Antibiotika sind nur bei zusätzlicher bakterieller Besiedelung (Superinfektion) von Nutzen. Neuerdings stehen auch Medikamente zur gezielten aktiven Bekämpfung des Influenza-Virus zur Verfügung. Diese so genannten Neuramindase-Hemmstoffe (z.B. Zanamivr, Oseltamivir) müssen allerdings in den ersten 48 Stunden nach der Infektion eingenommen werden, da sie zu einem späteren Zeitpunkt unwirksam sind.


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