Falten

Die Entstehung von Falten ist ein klassisches Zeichen der Hautalterung. Vor allem von Frauen werden Hautfalten (besonders im Gesicht) als „attraktivitätsmindernd“ und als störender Makel empfunden. Bei Männern spricht man dagegen oft davon, dass Falten dem Gesicht erst einen markanten Charakter verleihen.

Im Zuge der immer stärkeren gesellschaftlichen Fixierung auf Jugend leiden jedoch auch immer mehr Männer an ihren Falten. Dass in der Bevölkerung ein wachsender Bedarf für Mittel besteht, die die Faltenentstehung verhindern oder verlangsamen, wird an dem jährlich steigenden Absatz von Anti-Falten-Cremes und dem Boom der ästhetischen Chirurgie auch in Deutschland deutlich.

Wie entstehen Falten?

Der genaue Mechanismus der Faltenentstehung ist noch nicht vollständig geklärt. Unstrittig ist, dass Falten ein typisches Zeichen der Hautalterung sind. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und büßt in zunehmendem Maß die Fähigkeit zur Flüssigkeitsspeicherung ein. Zudem sinkt die Fähigkeit der Haut zur Erneuerung stetig ab.
Gründe hierfür könnten in einer chronischen Aussetzung der Hautzellen gegenüber schädigenden Umwelteinflüssen liegen. Man geht davon aus, dass Schädigungen von Zellbestandteilen durch bestimmte chemische Verbindungen („freie Radikale“) einen großen Einfluss auf die Faltenentstehung haben.

Die Hautalterung macht sich in der Regel erst gegen Ende des zweiten Lebensjahrzehnts bemerkbar und schreitet dabei unaufhörlich, allerdings mit variabler Geschwindigkeit fort. Neben sicher bedeutsamen genetischen Einflüssen scheinen vor allem Genussgifte wie das Rauchen und der übermäßige Alkoholkonsum die Geschwindigkeit der Hautalterung zu beeinflussen.
Der wichtigste Hautalterungsfaktor ist aber zweifellos das UV-Licht. Man geht davon aus, dass UV-Strahlung durch die Erzeugung freier Radikale die Hautalterung um ein Vielfaches beschleunigt. Deutlich wird dies, wenn man bei alten Menschen die Hautpartien, die im Laufe des Lebens selten oder nie dem Sonnenlicht ausgesetzt waren (z. B. unter den Achseln, Gesäß) mit stärker belasteten Hautarealen (z. B. Gesicht) vergleicht. Die wenig der Sonne ausgesetzten Anteile zeigen deutlich geringere Hautalterungszeichen und Faltenbildung und sehen oft geradezu jugendlich aus.

Wie kann ich der Faltenbildung vorbeugen?

Entsprechend der genannten Faktoren gilt zunächst: Meiden Sie die Sonne so gut es geht! Selbstverständlich ist es in vielerlei Hinsicht (Psyche, Vitamin-D-Bildung, etc.) wichtig, die Sonne zu genießen. Doch wie mit allem gilt hier, dass das Maß zwischen nützlich und schädlich entscheidet.
Stundenlanges Sonnenbaden, schlimmstenfalls während der Zeiten stärkster Sonnenstrahlen (12 bis 15 Uhr) und ohne geeigneten Sonnenschutz sollte unbedingt vermieden werden.
Es ist so, dass eine gewisse Hautbräune ein gesundes, sportliches Aussehen verleiht und damit unserem derzeitigen Schönheitsbegriff entspricht. Trotzdem sollte man sich dessen bewusst sein, dass die Haut kein einziges „Braten in der Sonne“ vergisst und sich die schädigenden Einflüsse addieren. Von ausgedehnten Sonnenbädern sollte man auch vor der Hintergrund eines erhöhten Hautkrebsrisikos generell Abstand nehmen. Gegen einen Solariumbesuch während der Wintermonate ist prinzipiell nichts einzuwenden. Man sollte sich aber unbedingt vorher intensiv beraten lassen und die Anwendung dem Hauttyp angleichen.

Die zweite wichtige Vorbeugungsmaßnahme ist die Einschränkung von Genussgiften. Auf den neuen Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln wird gelegentlich darauf hingewiesen, dass das Rauchen die Haut vorzeitig altern lässt. Dies ist in der Tat wahr. Mit etwas Erfahrung kann jeder Arzt dem Patienten über 30 mit hoher Trefferquote bereits auf den ersten Blick sagen, ob er raucht oder nicht, wenn er dessen biologisches Alter mit dem Äußeren vergleicht.
Zwar ist die vorzeitige Hautalterung sicherlich eine der geringeren Gefahren, die das Rauchen birgt (man denke nur an Herzinfarkte, Schlaganfälle, das „Raucherbein“ oder den Lungenkrebs), aber gewiss die häufigste.

In jugendlichen Jahren, in denen Gesundheitsgefahren der zweiten Lebenshälfte häufig verdrängt werden, kann der Hinweis auf eine vorzeitige Hautalterung wohl eher dazu dienen, jungen Menschen das Rauchen zu verleiden.

Auch für chronischen, übermäßigen Alkoholgenuss scheint eine beschleunigende Wirkung auf Hautalterung und Faltenbildung belegt zu sein. Allerdings ist hier der Zusammenhang nicht ganz so eindeutig wie beim Rauchen, da Alkoholismus oftmals in Kombination mit dem Rauchen auftritt. Auch hier gilt, dass übermäßiger Alkoholkonsum aufgrund anderer Folgeerkrankungen in jedem Fall unterbleiben sollte.
Ob die Einnahme von Vitaminen mit antioxidativer, d.h. radikalabfangender Wirkung (z. B. Vitamin A, C, E), oder sonstigen Nahrungsergänzungsmitteln die Faltenbildung verzögern kann, bleibt medizinisch umstritten. Besser ist wahrscheinlich eine insgesamt ausgewogene, obst- und gemüsereiche Ernährung. Auch Sport kann der Faltenbildung entgegen wirken, da sich der Muskelaufbau positiv auf das Hautrelief auswirkt.

Generell gilt, dass eine optimale Hautpflege der Faltenbildung entgegenwirken kann. Am besten werden etwa ab Mitte des zweiten Lebensjahrzehnts auf den Hauttyp abgestimmte feuchtigkeitsspendende Cremes verwendet.

Es steht dabei eine ganze Reihe von Anti-Aging- und Anti-Falten-Produkten mit verschiedensten Zusätzen in unterschiedlichsten Preisklassen zur Verfügung. Dabei sind die teuersten nicht notwendigerweise die besten. Am besten informiert man sich vorher bei Kosmetikern, Hautärzten oder auch unabhängigen Instituten über das individuell geeignete Produkt.

Falten – was nun?

Bei jedem Menschen kommt es im Laufe seines Lebens zur Faltenbildung, dies ist völlig normal. Wichtig für die Abschätzung zur Notwendigkeit einer Behandlung ist, wie der Betroffene mit den Falten umgeht. Empfindet man die Falten als störend oder gar psychisch belastend, so steht eine Reihe von therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung.
Am häufigsten werden Anti-Falten-Cremes verwendet. Sie vermögen je nach Zusätzen (Kollagen, Vitamine) und allgemeiner Zusammensetzung der Faltenbildung entgegenzuwirken bzw. diese zu verlangsamen. Teilweise können auch bereits vorhandene Falten bei Anwendung der Cremes zurückgehen.

Zur Wahl der geeigneten Cremes gelten oben erwähnte Richtlinien. „Peelings“ auf Säurebasis entfernen die oberen, älteren Hautschichten und verjüngen so die Haut. Das Hautrelief wird zudem in gewissem Maße geglättet. Peelings sind relativ nebenwirkungsarm, bei empfindlicher Haut kann es aber zu einer stärkeren Entzündungsreaktion mit kurzfristig teilweise erheblicher Entstellung (Rötung, Schwellung) führen.
Vor allem bei mimischen Falten im Gesichtsbereich (Zornesfalten auf der Stirn, Krähenfüße) wird immer häufiger das bakterielle Nervengift Botulinustoxin (Botox) mit gutem Erfolg eingesetzt. Das Botox lähmt die Gesichtsmuskulatur künstlich, so dass ein gewisser Verlust der mimischen Ausdrucksfähigkeit beobachtet wird. Die Nachhaltigkeit der Botox-Behandlung ist begrenzt, da durch Entstehung neuer Nervenendigungen eine erneute Muskelaktivität einsetzt. Man geht davon aus, dass eine Behandlung für sechs Monate bis ein Jahr wirksam ist. Obwohl das Botulinustoxin das stärkste bekannte Nervengift ist, scheint die Nebenwirkungsrate der Botox-Injektion gering zu sein.

Tiefere Falten, etwa vom Nasenflügel zum Mundwinkel, werden am erfolgreichsten durch Unterspritzung mit resorbierbaren Materialien wie Kollagen oder Eigenfett unterspritzt. Auch hier ist der Behandlungserfolg nur von begrenzter Dauer, da das eingespritzte Material von Zellen des Immunsystems abgebaut wird.

Längerfristige Effekte können durch Einbringen nichtresorbierbaren Materials (z. B. auf Silikonbasis) erzielt werden. Hier können jedoch Abstoßungsreaktionen den Heilungsverlauf stören und gegebenenfalls zur Entfernung des Materials zwingen.

Von dauerhaftem Erfolg sind auch Laserbehandlungen, die die oberen Hautschichten recht schonend verdampfen und das Nachwachsen junger, faltenärmerer Haut fördern.

Das klassische Facelifting ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem im günstigen Fall Haut und darunter liegendes Muskel- und Bindegewebe über einen Schnitt an der Ohrmuschel gerafft werden. Die Behandlung kann bei sachgemäßer Durchführung ein bis zu zehn Jahre jüngeres Aussehen verleihen. Wie alle chirurgischen Eingriffe ist das Facelifting jedoch mit einigen Risiken verbunden. Wundheilungsstörungen, bakteriellen Infekten und überschießender Narbenbildung kommt dabei die größte Bedeutung zu. Gefäß- und Nervenverletzungen werden bei erfahrenen Operateuren selten beobachtet.

Bei allen ästhetischen Eingriffen werden die Behandlungskosten in der Regel von den Krankenkassen nicht übernommen. Wichtig ist, dass sich der Patient nicht leichtfertig und kritiklos zu einer Behandlung erschließt. Bei rein ästhetischen Eingriffen kommt der Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen besondere Bedeutung zu. Sie sollte sehr ausführlich Informationen über Art, Ausmaß und Folgen der Anwendung beinhalten. Der Patient sollte immer eine sorgfältige Kosten/Nutzen-Analyse betreiben, bevor er sich zur Durchführung der Maßnahme entschließt. Erschwerend kommt hinzu, dass der Begriff Schönheitschirurgie nicht geschützt ist. Daher variieren Ausbildung und Erfahrung der Chirurgen beträchtlich. Informationen und Listen über geeignete Ärzte erhalten Patienten bei den zuständigen Ärztekammern.


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