Übergewicht

Übergewicht ist in der Bevölkerung Deutschlands genauso wie in anderen Überflussgesellschaften ein immer größer werdendes Problem. Es ist allgemein bekannt, dass Übergewicht zu Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Diabetes mellitus führen kann und schädlichen Einfluss auf die Gelenke ausübt. Die Verringerung des Anteils übergewichtiger Menschen ist demnach ein Anliegen von großer gesundheitspolitischer Bedeutung.

Bin ich übergewichtig?

Der Jugend- und Schönheitskult hat dazu geführt, dass sich viele Menschen als zu dick empfinden. Natürlich sind diese nicht alle übergewichtig im medizinischen Sinn. Am exaktesten ist die Beurteilung des Gewichts anhand des Body Mass Index (BMI), der aus der Körpergröße und dem Körpergewicht wie folgt errechnet wird:

BMI = Gewicht [kg] / (Körpergröße [m])2

Das Gewicht wird als normal bezeichnet, wenn der BMI zwischen 19 und 24 (Frauen), bzw. 20 und 25 (Männer) liegt. Liegt er darüber, so ist man übergewichtig. Ab einem BMI von 30 spricht man von schwerem, ab 40 von extremem Übergewicht (Adipositas per magna).

Mit welchen Folgeerkrankungen muss ich bei Übergewicht rechnen?

Übergewicht ist zusammen mit Bewegungsmangel ein Faktor, der die Entstehung von Arteriosklerose begünstigt. Arteriosklerotisch veränderte Gefäße sind Grundlage des Herzinfarkts und des Schlaganfalls. Übergewichtige Menschen leiden zudem häufiger an Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2, was das Arteriosklerose-Risiko weiter erhöht.
Besonders die Gelenke der Beine und der unteren Wirbelsäule sind bei Übergewicht erhöhten Belastungen unterworfen. Es kann vorzeitig zu Verschleiß der Gelenke (Arthrose) kommen.

Was kann ich gegen Übergewicht tun?

Diäten und Diättipps gibt es wie Sand am Meer. Jede Frauenzeitschrift weiß von einer neuen noch wirksameren und schneller erfolgreichen Diät zu berichten. Tatsache ist, dass die meisten Schlankheitskuren zwar kurzfristig eine Gewichtsreduktion bewirken, aber aufgrund des bekannten Jojo-Effekts nach Beendigung der Kur das Gewicht rasch wieder zunimmt, oftmals sogar über das Ausgangsgewicht hinausschießt.
Sportliche Betätigung ist mühsam. Wenn man weiß, dass man für den Verbrauch der Kalorien eines Hamburgers gut eine halbe Stunde Radfahren muss, wird schnell klar, dass man durch Sport alleine nur äußerst mühsam abnehmen kann.

Was also tun? Die Antwort ist genauso einfach wie ihre Umsetzung schwierig. Es bedarf einer Umstellung der Lebens- und Essgewohnheiten.
Die Ernährung sollte bewusst und ausgeglichen sein. Ein wahlloses Hineinstopfen von Nahrung ohne darüber nachzudenken verbietet sich. Man sollte sich nicht geißeln (nie wieder Schokolade oder ähnliches), da dies oft zu Heißhungeranfällen führt und letztlich frustrierend ist, sondern mit allen „Sünden“ maßvoll umgehen (nicht gleich eine ganze Tafel Schokolade).
Obst hat den Vorteil, dass es gut schmeckt, gesund ist, wenige Kalorien hat und gleichzeitig sättigend wirkt. Eine tägliche Ration Obst kann allein schon eine Zwischenmahlzeit ersetzen. Regelmäßige sportliche Betätigung wirkt unterstützend – nicht zuletzt, weil Sport ein besseres Körpergefühl verleiht. Es gibt viele Institutionen, die eine Ernährungsberatung anbieten und eine Umstellung der Lebensgewohnheiten zu Beginn begleiten. Manche dieser Programme werden nach ärztlicher Anweisung auch von den Krankenkassen bezahlt, da sie bei Erfolg auf lange Sicht die Kassen entlasten.
Von medikamentöser Unterstützung, seien es Appetitzügler oder Präparate, die die Fettaufnahme verhindern (Orilistat), ist abzuraten, da auch sie keinen langfristigen Erfolg bringen und dazu noch nebenwirkungsreich sind.

Das Fettabsaugen ist eine kosmetische Operation, eine ausreichende Gewichtsreduktion ist dadurch für Übergewichtige nicht zu erreichen.
In verzweifelten Fällen kann eine operative Magenverkleinerung („gastric banding“, Mason-OP) die einzige Möglichkeit sein, um den Patienten das Abnehmen zu ermöglichen. Die Operation wird heute an einigen Zentren als Schlüssellochchirurgie mit sehr kleinen Schnitten angeboten. Die Magenverkleinerung wird erst ab einem BMI von über 40 durchgeführt und die Kosten werden von der Krankenkasse in der Regel nicht erstattet. Komplikationen wie Wundheilungsstörungen und Sprengung der Magennaht kommen leider relativ häufig vor.


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